Edmund und Marli Spieker

Edmund und Marli Spieker

Seit fast acht Wochen sitzt Marli Spieker in Brasilien in Quarantäne – und musste dort auch ihren 75. Geburtstag feiern. Wir haben mit ihr gesprochen.

Am 2. Mai hat Marli Spieker ihren 75. Geburtstag gefeiert. Allerdings ohne Torte und ohne Besuch, weil sie und ihr Mann Edmund ihren Aufenthalt in Brasilien auf unbestimmte Zeit verlängern müssen – statt wie geplant nach Hause in die USA zu fliegen.

Marli erzählt, dass sie seit fast acht Wochen in einer kleinen Wohnung in einem Hochhauskomplex festsitzt. Obwohl die Pandemie viele Leute in Brasilien schwer getroffen hat, spürt man davon nicht so viel – sagt zumindest Marli Spieker.

Hilfe für Arme in Brasilien

Die Brasilianer seien von Natur aus optimistisch und fröhlich. Ein großes Problem hätten allerdings die sozial schwachen Menschen. Sie leiden besonders an der sich verschlechternden wirtschaftlichen Lage. Marlis Ehemann telefoniert deshalb täglich viele Stunden mit Ehrenamtlichen, um soziale Projekte zu koordinieren.

Moderne Technologie als Segen

Was die beiden außerdem tun: Sie nutzen soziale Medien, E-Mails und Telefonate, um mit ihrer Lebenserfahrung seelsorgerlich und mit praktischen Ratschlägen Menschen in der Krise beizustehen.

Die Kommunikation mit moderner Technologie ist in dieser Situation ein großer Segen für sie geworden, sagt Marli Spieker. Sie meint, während des Lockdowns hätte sie sich bisher nie allein gefühlt. Nicht einmal an ihrem Geburtstag. Freunde und Verwandte aus aller Welt haben ihr über das Internet Happy Birthday gesungen.

Obwohl Besuche nicht erlaubt sind, pflegt sie Kontakte, indem sie Nachbarn selbst gebackene Kekse vorbeibringt.

Außerdem erzählt die 75-jährige Marli Spieker begeistert, dass sie mindestens 10.000 bis 12.000 Schritte am Tag in der Wohnung zurücklegt – als Sportersatz.

Ausbruch aus der Quarantäne

52 Tage hat sie in der Wohnanlage verbracht – inklusive Social Distancing. Am 53. Tag, so berichtet sie, ist sie für neun Stunden ausgebrochen, mit ihrem Mann rausgefahren in die Berge, zum atlantischen Regenwald und direkt ans Meer. Weil man den Strand nicht betreten durfte, haben sie im Auto ein Picknick gemacht – genau dort, wo sie vor 52 Jahren ihre Flitterwochen verbracht haben.

Vieles geht also im Notfall auch ohne. Auf so manches können wir verzichten. Nicht aber auf Dankbarkeit und kreative Ideen!

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