Hier gibt’s die Story aus der Sendung nochmal zum Hören:

Und hier auch nochmal zum Nachlesen 😉

Mit ein paar Klicks Drogen, Waffen oder Sex bestellen – das ist zwar nicht erlaubt, geht aber im Darknet. Wie der Name  schon sagt, ist das wohl einer der dunkelsten Orte im Internet. Manche von euch haben ja vielleicht auch „how to sell Drugs online (fast)?“ gesehen. Aber wir müssen gar nicht zu Netflix, damit uns das Darknet begegnet.

Unser Darknet-Experte Lukas L. (Name der Redaktion bekannt) ist für uns in die dunklen Tiefen des Internets abgetaucht.

Erst in diesem Jahr ist ein Pärchen hier aus Hamburg verurteilt worden, weil die beiden einen Auftragskiller im Darknet beauftragt haben. Das Wichtigste: Es ist niemand gestorben, aber trotzdem natürliche eine völlig absurde Geschichte.

Es geht um eine Schönheitschirurgin aus Hamburg, die sich davor schon jahrelang mit ihrem Ex-Partner gestritten hatte. Die Frau hatte Angst, das Sorgerecht am gemeinsamen Kind zu verlieren. Irgendwann hat der Streit die Beziehung mit ihrem neuen Mann so belastet, dass die beiden im Darknet einen Auftragskiller kontaktiert haben, der den Ex umbringen sollte. Sie sind sich einig geworden und haben den Killer auch schon mit Bitcoins im Wert von 15.000 bezahlt.

Der Killer hat sich aber als Betrüger herausgestellt – in dem Fall zum Glück. Er hat also niemanden umgebracht und ist mit dem Geld abgetaucht. Aber wie ist das Ehepaar aufgeflogen? Im Darknet ist doch alles anonym…

Das FBI hat den Fall entdeckt, denn die beiden haben sich im Darknet wohl etwas zu sicher gefühlt. Sie haben dort unter dem Pseudonym „eppentown67“ den Mord-Auftrag gepostet und dann auch Foto und Anschrift vom Opfer veröffentlicht. Das FBI hat das dann an die deutschen Behörden weitergeleitet. Und die haben das Paar dann festgenommen. Die ganze Geschichte zeigt also, dass das Darknet gar nicht so dunkel ist und einen weder vor Betrügern noch vor Ermittlern schützt.

Die beiden Hamburger sind dann wegen gemeinschaftlicher Anstiftung zum Mord jeweils zu FÜNF Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Klingt jetzt so, als ob man sich aus dem Darknet einfach fernhalten sollte. Oder gibt es auch gute Gründe, als nicht krimineller dort zu sein? In Deutschland nicht wirklich, in anderen Ländern sieht das aber anders aus.

Zum Beispiel in Ländern, in denen das reguläre Internet eingeschränkt oder zensiert ist. Zum Beispiel in Russland, China oder im Iran. Da ist es eine der wenigen Möglichkeiten, anonym zu kommunizieren oder an neutrale Informationen zu kommen. Deswegen haben zum Beispiel auch die Deutsche Welle oder die New York Times eine Seite im Darknet eingerichtet. (Fun Fact: Die URLs im Darknet enden statt mit .de oder .com häufig mit .onion. Das bezieht sich auf die vielen Verschlüsselungsschichten – ähnlich wie die Schichten bei einer Zwiebel.)

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