10 Orte, die in jeder Stadt immer gottverlassen sind – mit und ohne Pandemie
Was ist, wenn es – Gott bewahre! – eines Tages zu einer weltweiten Pandemie käme? Nehmen wir an, die Menschen müssten dann möglichst viel Abstand zueinander wahren, um sich nicht anzustecken. In Großstädten könnte das schwierig werden, die sind nämlich immer voll – oder?
Trotzdem habe ich in deutschen Großstädten typische Orte ausfindig machen können, die so unattraktiv sind, dass dort genug Platz ist – weil sich dort eigentlich niemand freiwillig aufhalten möchte. Mit und ohne Pandemie. Hier die Top Ten an den Beispielen Berlin, Hamburg und Frankfurt.
1. Neubaugebiete, wo früher Güterbahnhöfe waren
Da muss anscheinend jede Stadt mal durch: Da, wo mal ein Güterbahnhof war, wird ein neues ultrahippes Stadtviertel hochgezogen. Das Problem: Ultrahipp wird es meistens nicht, und jedes Haus dort sieht relativ gleich aus. Die Menschen ziehen laut Statistiken doch lieber in die engen Altbauviertel.
Prominente Beispiele für diese Neubaugebiete sind das Europaviertel in Frankfurt-Gallus oder der Alte Güterbahnhof in Hamburg-Barmbek. Berlin-Köpenick zieht mit seinem alten Güterbahnhof gerade nach.
Viele Kritiker sehen in diesen Vierteln später mögliche soziale Brennpunkte wie bei den Nachkriegs-Großwohnsiedlungen wie Berlin-Marzahn, Hamburg-Billstedt oder Frankfurt-Nordweststadt. Aber immerhin: Hier geht nicht viel, und du hast deine Ruhe!
2. Im Nirgendwo der Industriegebiete
Viele Industriegebiete sind flächenmäßig viel größer als die Innenstadt. Da verläuft es sich, du hast Platz! Allerdings musst du damit leben, dass du dann am nichtssagendsten Ort der Stadt bist. Hier gibt es Lagerhäuser, Schornsteine und – Hey! – freie Parkplätze.
3. Bürostädte
Ja, so was gibt es, und ja, so heißen die wirklich. Zum Beispiel die City Nord in Hamburg oder die Bürostadt Niederrad in Frankfurt. Der Name ist Programm: eine Stadt voller Büros. Hier wird doch wirklich niemand freiwillig sein, oder? Anscheinend hat man versucht, amerikanische Downtowns nachzubauen. Geklappt hat es aber eher nicht.
4. Auf der anderen Seite vom Fluss – dort, wo keine Brücke drübergeht
Kennt ihr die Stelle in der Stadt, an der keine Brücke über den Fluss geht und an der auch keine Fähre verkehrt? Was ist dort auf der anderen Seite? Gehört das noch zur Stadt? Sind dort die kriminellen Lagerhäuser aus den Tatort-Filmen? Wie auch immer: Wenn es niemand weiß, war auch noch niemand da!
5. Straßen, die mitten in der Stadt zwischen zwei Hauptverkehrsstraßen liegen und an denen es nur dubiose Wohnungen, Hotels und Büros gibt
Diese Straßen liegen meistens zwischen einer Fußgängerzone und einer vielbefahrenen sechsspurigen Straße. Entweder sind hier Altbauten mit süßen Cafés oder aber – meistens – keine Altbauten und keine süßen Cafés. Dann gibt es hier meistens gar nichts, auch keine Menschen. Nur Wohnungen oder irgendwie gar nichts. Mitten in der Stadt – aber echt tote Viertel.
6. Neben der Flughafenmauer
Einmal komplett um das Flugfeld herumlaufen … das dauert! Und meistens ist es hier auch ziemlich leer. Wer läuft schon gerne neben einem großen Zaun oder einer Mauer unweit einer Betonwüste aus Start- und Landebahnen entlang? Sonst gibt es hier nur noch Fluglärm und Vögel – meistens tote, die zwischen die Rotorblätter gekommen sind.
7. Unter der Stadtautobahn oder sonstigen Hochstraßen
In vielen Städten gibt es Stadtautobahnen oder Schnellstraßen, die oben auf Stützpfeilern sind. Aber was hat man eigentlich erwartet, darunter zu finden? Parkplätze? Lagerstellen für irgendwelchem Baustellenkram? Nichts? Na ja, nicht einmal Gras kann hier wachsen – wie auch, darunter regnet es ja nie.
8. Am Stadtrand, wo die Ortsschilder stehen
Wenn in der Stadt zu viel los ist, einfach mal an den Stadtrand gehen – am besten dorthin, wo die Ortseingangsschilder stehen. Hier ist wirklich so gar nichts los. Man fragt sich eher: Wie kann das sein, dass das hier der Ortseingang meiner Stadt ist? Erwarte einfach nichts Pompöses … (Achtung: Ortsschilder zu klauen, ist strafbar!)
9. Die Partymeile bei Tag
Abends ist ja immer was los an der Warschauer Straße in Berlin, auf der Hamburger Reeperbahn oder in Alt-Sachsenhausen in Frankfurt. Wenn du dort aber tagsüber durch die Straßen flanierst, fragst du dich, welch gottlosen Ort du gerade durchschreitest. Verrammelte Läden, viel Dreck und ein merkwürdiger Gestank. Warum noch mal bin ich hier die ganze Nacht?
10. Begrünte Straßenmittelstreifen
Wenn hier nicht gerade eine Straßenbahn fährt oder ein „Park“ (bewusst in Anführungszeichen gesetzt) angelegt wurde – was ist dann eigentlich sonst so in der Mitte der Straße zu finden? Die Antwort: nichts! Meistens nicht einmal ein Gehweg, sondern einfach nur Gras. In vielen Fällen weiß man aber auch nicht so richtig, wie man da eigentlich hinkommt.